Der Subaru Forester ist seit mehr als 25 Jahren vor allem bei Jägern und Förstern beliebt. Den Allradkombi gibt es nur noch als Benzin-Hybrid. ADAC Test der aktuellen fünften Generation, Daten, Preise
Den Subaru Forester gibt es zum Grundpreis von 37.790 Euro
Einzig verfügbarer Motor ist ein Boxer mit Mildhybridsystem
Im Euro NCAP-Crashtest fährt der Forester Bestnoten ein
Es war eine Schmach. Im ADAC Test Ende des Jahres 2017 bekam der Subaru Forester ein ziemlich schlechtes Zeugnis ausgestellt. Gründe dafür waren der zu lange Bremsweg (41,2 Meter), ein zu hoher Verbrauch des getesteten Dieselboxermotors (7,2 Liter Diesel) sowie dessen hoher NOx-Ausstoß aufgrund eines fehlenden SCR-Kats.
Mit dem Forester e-Boxer, der auf einer neueren technischen Plattform steht, wollen die Japaner diese Scharten auswetzen. Der weltweit einzigartige Dieselboxer wird nicht mehr angeboten.
Subaru Forester: Der E-Motor bringt Schub
Einzig verfügbarer Motor ist jetzt ein Benzinboxer mitMildhybridsystem. Derbietet eine Leistung von 110 kW/150 PS, dazu gesellt sich eine Elektromaschinemit 12,3 kW/16,7 PS und 66 Nm Drehmoment, die den Antrieb unterstützt und Sprit sparen soll.Als WLTP-Kraftstoffverbrauch werden 8,1 Liter Super pro 100 Kilometer angegeben. Im ADAC Ecotest blieb der Hybrid-Benziner nahe am Normwert und presste alle 100 Kilometer 8,2 Liter Super durch seine Düsen. Das ergibt einen CO₂-Ausstoß von 224 g/km (Well-to-Wheel). Es ist deutlich erkennbar: Effizienz ist definitiv nicht das herausragende Merkmal des Antriebsstrangs.
Zudem gefiel den ADAC Testingenieuren die Abgasreinigung des Aggregats nicht in allen Fahrsituationen. Bei sehr hoher Last wie beim Beschleunigen auf der Autobahn steigt der CO-Ausstoß stark an. Die Quittung für diese mäßige Leistung: nur zwei von fünf möglichen Ecotest-Sternen.
Etwas unharmonisch wirkt immer noch dasLineartronicgenannteAutomatikgetriebe– auch wenn der Motor durch die künstlich eingebauten Schaltstufen beim starken Beschleunigen nicht so laut aufheult wie die stufenlosen Getriebe anderer Hersteller. Dafür sind die Schaltrucke stärker zu spüren als bei guten konventionellen Automatikgetrieben.
Da sich Leistung und Drehmoment des Boxers erst bei sehr hohen Drehzahlen entfalten, ist es gut, dass dieKraft des Elektromotorsfür den gewünschten Anschub sorgt. Trotzdem ist die Beschleunigung von 11,8 Sekunden auf Tempo 100 km/h ein eher müder Wert. Die maximal möglichen 188 km/h sind dagegen mittlerweile schon eher zeitgemäß. Denn um Tempo geht es ja am wenigsten bei Försters Liebling, der seit inzwischen 27 Jahren angeboten wird. Und immerhin sorgt die Kombination aus stufenloser Automatik, spontanem Ansprechen des Saugers und Elektro-Unterstützung für gutes Anfahrverhalten – lediglich 1,6 Sekunden vergehen von 15 auf 30 km/h.
Der Forester ist ein gemütlicher Typ
Seinen Charakter hat sich der Forester bewahren können. Das Gespann von Auto und Lenker fühlt sich bei ruhiger Gangart am wohlsten, besonders wenn es in schöner Natur übers Land geht.Im ADAC Ausweichtest macht der Forester wie viele SUV keine sonderlich gute Figur. Das sehr beherzt eingreifende ESP sorgt dafür, dass der Subaru zwar viel Geschwindigkeit abbaut, durch den harten Bremseingriff an den Vorderrädern lässt er sich aber mit großem Lenkwinkel zurück in die ursprüngliche Fahrspur dirigieren.
Die starken Wankbewegungen und das unpräzise Fahrverhalten sorgen dafür, dass der Forester das Ausweichmanöver recht träge absolviert. Die elektromechanische Servolenkung hinterlässt insgesamt einen durchschnittlichen Eindruck. Die Mittellage ist auch bei höheren Geschwindigkeiten nicht klar definiert und fühlt sich etwas teigig an, Lenkbewegungen aus der Mittellage heraus werden zunächst in Karosserieneigung und erst dann in eine Richtungsänderung umgesetzt.
Antrieb und Fahrwerksind trotz Allrad für Expeditionen abseits jeglicher Zivilisation weder gedacht noch geeignet. Auf schlammigen Waldwegen und einsamen Schotterpisten ist der Forester aber in seinem Element. Grobe Beläge oder tiefe Löcher im Asphalt steckt der Wagen locker weg. Der serienmäßige permanente Allradantrieb garantiert eine sehr gute Traktion.
Innenraum: Gelungene Bedienung
DasCockpitist keine Augenweide, aber ordentlich angerichtet, in dieBedienungmüssen sich aber vor allem Subaru-Neulinge erst einmal einarbeiten. Dies liegt weniger am Infotainment-System, das weitgehend logisch aufgebaut ist und mit guter Darstellung sowie Empfindlichkeit überzeugt, als an den verstreut angeordneten Eingabemöglichkeiten und Displays. So werden Informationen des Bordcomputers teils im zentral angeordneten Display und teils im Kombiinstrument angezeigt. Die Bedienung erfolgt in beiden Fällen über verschiedene Lenkradtasten – das Multifunktionslenkrad ist mit Tasten überfrachtet und unübersichtlich.
Bei der Rundumsicht-Messung schneidet der Forester durchschnittlich ab, aber besser als manch ein Konkurrent. Kritikwürdig ist vor allem die Sicht nach schräg hinten, wo die breiten D-Säulen den Blick beeinträchtigen. Als Einparkhilfen stehen dem Forester-Fahrer die serienmäßige Rückfahrkamera, optionale Parksensoren vorn und hinten sowie außer in der Basisausstattung eine serienmäßige Kamera im rechten Außenspiegel zur Verfügung.
Selbstverständlich ist auch das preisgekrönteEyesight-Sicherheitssysteman Bord des aktuellen Forester. Die beiden zur Erkennung des Verkehrsgeschehens notwendigen Kameras hängen mittig unter dem Dachhimmel an der Frontscheibe. Das System kombiniert verschiedene Assistenten, die dem Fahrer durch Warnhinweise helfen Unfälle zu vermeiden oder zumindest deren Folgen zu minimieren. Im Extremfall greift der Notbremsassistent ein.
Die Platzverhältnisse des Forester sind gut
Dank drei Zentimeter längerem Radstand bietet der Forester etwas mehrPlatz im Innenraum als das Vorgängermodell. Schulter- und Ellenbogenfreiheit haben ebenfalls etwas zugelegt. Vorne dürfte die Beinfreiheit etwas großzügiger ausfallen, sie reicht zumindest für gut 1,90 Meter große Insassen. Hinten ist die Kopffreiheit ist für 1,85 Meter große Passagiere ausreichend bemessen, die Beinfreiheit reicht auch für größere Personen.
Das Kofferraumvolumen wird von Subaru mit 509 Litern beziffert. Laut ADAC Messung lassen sich 400 Liter unter der Hutablage verstauen, bis unters Dach beladen passen 725 Liter oder ein Dutzend Getränkekisten rein. Belädt man hinter den Vordersitzen das komplette Auto bis unter das Dach, stehen 1565 Liter zur Verfügung. Für Herr und Hund sowie das Jagdequipment ist auf jeden Fall mehr als genug Platz vorhanden.
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Und wie hat der Forester beim Bremstest abgeschnitten, bei dem sein Vorgänger ziemlich gepatzt hatte? Auch nicht gerade rühmlich: Mit durchschnittlich 38,9 Metern braucht der SUV deutlich zu lange, um aus Tempo 100 zum Stehen zu kommen.
Der Forester e-Boxer wird zu einemGrundpreis von 37.790 Euro angeboten. In der feinsten Version namens Platinum kostet er ab 45.890 Euro. Sie zeichnet sich unter anderem durch ein Audiosystem von Harman/Kardon, ein 8-Zoll-Display mit CD-Player, DAB+, zwei USB-Anschlüsse, die Koppelung per Apple CarPlay und Android Auto und die Wi-Fi-Updatefunktion aus. Ein elektrisch betätigtes Panorama-Glasschiebedach gehört dann auch noch zum Lieferumfang.
Bestnoten im Euro NCAP Crashtest
Bei derEuro NCAP-Bewertungdes aktuellen Subaru Forester heißt es: Daumen hoch! Er erreicht volle 5 Sterne und übertrifft die dafür nötigen Punktwerte deutlich. Das Fahrzeug ist mit Gurtkraftbegrenzern, Gurtstraffer, Kopfairbags sowie optischen und akustischen Gurtwarnern in der ersten und zweiten Sitzreihe ausgestattet. Für die vorderen Plätze sind zusätzlich Seitenairbags verbaut, der Fahrer wird zudem mit einem Knieairbag geschützt.
Der Insassenschutz ist sehr gut, das Verletzungsrisiko ist für Erwachsene und Kinder fast durchgehend gering bis sehr gering. An den äußeren hinteren Sitzplätzen sind sind ISOFIX-Halter mit i-Size-Kennzeichnung montiert. Der Forester ist mit einem umfassenden Assistenzpaket mit automatischem Notbremsassistenten und aktivem Spurhaltesystem serienmäßig ausgestattet.
Fazit: Der Forester ist zwar besser, aber noch kein perfektes Auto geworden. Für die Zielgruppe ist er dennoch ein interessantes Angebot.
Lesen Sie hier den ausführlichen Testbericht des Subaru Forester 2.0ie Platinum Lineartronic als PDF
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Subaru Forester: Technische Daten, Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) | Subaru Forester 2.0ie Platinum Lineartronic (ab 12/21) |
---|---|
Motorart | Otto (Mild-Hybrid) |
Hubraum (Verbrennungsmotor) | 1.995 ccm |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) | 110 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) | 150 |
Drehmoment (Systemleistung) | 194 Nm |
Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor) | 5.600 U/min |
Antriebsart | Allrad |
Beschleunigung 0-100km/h | 11,8 s |
Höchstgeschwindigkeit | 188 km/h |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) | 185 g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) | 8,1 l/100 km |
Batteriekapazität (Netto) in kWh | 0,6 |
Kofferraumvolumen normal | 509 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank | 1.779 l |
Leergewicht (EU) | 1.693 kg |
Zuladung | 492 kg |
Anhängelast ungebremst | 750 kg |
Anhängelast gebremst 12% | 1.870 kg |
Garantie (Fahrzeug) | 5 Jahre oder 160.000 km |
Länge x Breite x Höhe | 4.640 mm x 1.815 mm x 1.730 mm |
Grundpreis | 46.150 Euro |
ADAC Messwerte
ADAC Messwerte (Auszug) | Subaru Forester 2.0ie Platinum Lineartronic |
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Überholvorgang 60 – 100 km/h | 7,4 s |
Bremsweg aus 100 km/h | 38,9 m |
Wendekreis | 11,6 m |
Verbrauch/CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest | 8,2 l Super/100 km, 224 g CO₂/km (Well-to-Wheel) |
Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne) | ** |
Reichweite | 585 km |
Innengeräusch bei 130 km/h | 69,2 dB(A) |
Leergewicht / Zuladung | 1690 / 495 kg |
Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch | 400 / 815 / 1565 l |
ADAC Testurteil
ADAC Testergebnis | Subaru Forester 2.0ie Platinum Lineartronic (ab 12/21) |
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Karosserie/Kofferraum | 2,4 |
Innenraum | 2,5 |
Komfort | 2,7 |
Motor/Antrieb | 2,4 |
Fahreigenschaften | 2,9 |
Sicherheit | 1,4 |
Umwelt/EcoTest | 4,2 |
Gesamtnote | 2,7 |
Sicherheit und Umwelt werden doppelt gewertet
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
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